
Unsere Vorgehensweise
Steigeisen sind ein fester Bestandteil der Ausrüstung, wenn es um das Wandern auf Schnee- und Eisflächen geht. Sie helfen dir in jedem Gelände Halt zu finden und dadurch an dein Ziel zu kommen und gleichzeitig sicher zu bleiben. Für verschiedene Touren und Schwierigkeiten gibt es unterschiedliche Steigeisenmodelle, die alle ihre Berechtigung haben.
In unserem Steigeisen Test 2023 zeigen wir dir, auf was es bei Steigeisen ankommt. Wir haben verschiedene Steigeisen miteinander verglichen und für dich Kriterien zusammengestellt, anhand denen du das perfekte Steigeisen für dich aussuchen kannst. Zusätzlich bekommst du einige Informationen und Tipps, die dir bei der Nutzung von Steigeisen helfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Steigeisen Test: Favoriten der Redaktion
- 3 Kauf- und Bewertungskriterien für Steigeisen
- 4 Ratgeber: Fragen, mit denen du dich beschäftigen solltest, bevor du Steigeisen kaufst
- 4.1 Was sind Steigeisen?
- 4.2 Wann brauche ich Steigeisen?
- 4.3 Welche Arten von Steigeisen gibt es?
- 4.4 Wo kann ich Steigeisen kaufen?
- 4.5 Was kosten Steigeisen?
- 4.6 Wie transportiere ich meine Steigeisen?
- 4.7 Welche Schuhe eignen sich für Steigeisen?
- 4.8 Muss ich Steigeisen schleifen lassen?
- 4.9 Welche Alternativen gibt es zu Steigeisen?
Das Wichtigste in Kürze
- Steigeisen sollten vor Gebrauch unbedingt an den Schuh angepasst werden. Am besten bringst du deinen Schuh zum Kauf in einem Fachgeschäft mit und stellst das Steigeisen in Ruhe vor der ersten Tour ein.
- Es gibt unterschiedliche Arten von Steigeisen, je nach Einsatzgebiet. Für das gelegentliche Überqueren von flachen Schneefeldern bieten Grödel genügend Halt. Bei Hochtouren sollten Allroundsteigeisen eingesetzt werden.
- Von deinen Steigeisen hängt im Zweifel dein Leben ab. Du solltest also auf keinen Fall auf Antistollplatten verzichten und im Zweifel lieber etwas tiefer in die Tasche greifen, als dich mit einer Notlösung zufriedenzugeben.
Steigeisen Test: Favoriten der Redaktion
Kauf- und Bewertungskriterien für Steigeisen
Um dir die Entscheidung für ein Steigeisen etwas zu erleichtern, haben wir im Folgenden einige Kriterien aufgelistet, die dir bei deiner Auswahl helfen können. Die Kriterien, mit deren Hilfe du die Steigeisen miteinander vergleichen kannst, umfassen:
Zackenanzahl und Ausrichtung
Steigeisen haben unterschiedliche Zackenanzahlen. Einfache Steigeisen haben nur 8 Zacken, andere Modelle bis zu 14 Zacken. Die meisten Modelle besitzen 10 – 12 Zacken. Dabei sind die Zacken meist symmetrisch auf jeder Seite angebracht, sowie vorne und hinten.
Je mehr Zacken ein Steigeisen hat, desto besseren Halt bietet es in der Regel. Zudem macht es einen Unterschied, wie die Zacken ausgerichtet sind. Je nach Nutzung der Steigeisen ist eine andere Ausrichtung der Zacken sinnvoll.
Mit Zacken, die nach unten zeigen, bist du an flachen Hängen mit einer Steigung von unter 35 Grad bestens ausgerichtet. Wenn du allerdings an Steileis unterwegs bist, solltest du Steigeisen mit vertikal ausgerichteten Zacken.
Bei einigen Steigeisen sind sie im Winkel verstellbar und somit für jede Gelegenheit einstellbar. Generell gilt: je steiler das Gelände, desto wichtiger sind die Frontalzacken.
Einsatzgebiet
Steigeisen werden für Touren auf Schnee, Eis und Fels eingesetzt. Es gibt jedoch teilweise große Unterschiede bei den Steigeisen, je nach Steigung, Schwierigkeit und Häufigkeit der Einsätze.
Einsatzgebiet | Steigeisen |
---|---|
Winterwanderungen | Grödel oder Spikes |
Flache Schneefelder | Grödel |
Anspruchsvolles Gelände | Mindestens Leichtsteigeisen |
Mischgelände aus Eis und Fels | Allroundsteigeisen |
Bei Touren, auf denen du nur stellenweise flache Schneefelder überqueren musst, reichen meist einfache, leichte Grödel auf um dir genügend Halt zu verschaffen.
Je steiler und schwieriger das Gelände jedoch wird, desto wichtiger ist ein guter Halt und die Anzahl und Ausrichtung der Zacken.
Wenn du Touren auf steilem, eisigem und felsigem Gelände planst, solltest du deine Steigeisen sorgfältig auswählen und bereit sein, auch mal ein bisschen tiefer in die Tasche zu greifen, da dein Leben im Zweifel von den Steigeisen abhängt.
Gewicht
Da Steigeisen meist als Teil von Wanderungen oder Klettertouren eingesetzt werden, ist natürlich auch das Gewicht ein wichtiger Faktor. Je nach Material, Bindung und Zackenanzahl kann das Gewicht von etwa 350 Gramm bis zu einem Kilogramm schwenken.
Bei langen Wanderungen, auf denen nur phasenweise flachere Eis- oder Schneefelder durchquert werden, ist es besonders wichtig auf das Gewicht zu achten, da die Steigeisen hauptsächlich im Rucksack getragen werden.
Sobald du jedoch in steilerem und schwierigerem Gelände unterwegs bist, solltest du mehr auf die Funktionalität achten, als auf das Gewicht. Damit bist du auf der sicheren Seite.
Material
Steigeisen sind in der Regel aus Edelstahl oder Aluminium. Aluminium hat dabei den großen Vorteil, dass es leichter ist, als Edelstahl. Allerdings kann es sich schnell abnutzen. Das gilt besonders, wenn du auf felsigem Untergrund unterwegs bist.
Dadurch werden die Zacken schnell stumpf und geben nicht mehr den gewünschten Halt auf dem Eis. Bei Edelstahl Steigeisen tritt dieses Problem nicht so schnell auf und sie bleiben länger scharf. Sie sind allerdings schwerer als Aluminium Steigeisen.
Ein Metall, das sich weniger stark abnutzt, als Aluminium und gleichzeitig leichter ist, als Stahl, ist Titan. Da Titan jedoch deutlich teurer ist, als die gängigen Metalle, wird es sehr selten in Steigeisen verbaut und ist damit auf dem Steigeisen Markt quasi nicht zu finden.
Bindung
Im Allgemeinen kann man bei Steigeisen zwischen folgenden Bindungen unterscheiden:
- Riemenbindungen
- Kipphebelbindungen / Automatikbindungen
- Kombibindung / Hybridbindung
Bei Leichtsteigeisen ist der Standard die Riemenbindung. Diese haben meist vorne und hinten eine Art Körbchen aus Plastik oder Metall. Diese Körbchen werden mit Riemen fixiert, die den Ballenteil mit dem Fußspitzenteil des Steigeisens verbinden.
Diese Art von Bindung kann in der Theorie mit allen festen Bergschuhen verwendet werden, da sie keine besonderen Voraussetzungen an den Schuh hat.
Riemenbindungen liefern dir jedoch weniger Stabilität, als Kipphebelbindungen und sind mit den Körbchen vergleichsweise schwer. Bei Kipphebelbindungen, auch Automatikbindung genannt, werden Ballen- und Spitzenteil jeweils durch einen Metallbügel am Fuß befestigt.
Die Kipphebelbindung sitzt sehr sicher am Schuh und ist leichter, als die Riemenbindung. Zudem lässt sie sich sehr leicht an- und ablegen, sofern sie zuvor richtig eingestellt wurde.
Es gibt bei Steigeisen auch Kombinationen aus beiden Bindungen, beispielsweise die Hybridbindung, bei der vorne ein Körbchen und hinten ein Kipphebel verwendet wird.
Diese Bindung passt auch auf viele Schuhe, die nur bedingt steigeisenfest sind und ist für viele unterschiedliche Touren geeignet. Bei vielen Steigeisen lässt sich auf Wunsch eine Kipphebelbindung zu einer Kombilösung umrüsten.
Schuhe
Wie oben bereits erwähnt, sind die Bergschuhe essenziell bei der Auswahl der Steigeisen. Viele Wanderschuhe sind nur bedingt steigeisenfest und eignen sich damit nicht für jede Bindung.
Aber auch bei voll steigeisenfesten Schuhen ist es wichtig, Steigeisen auszuwählen, die perfekt auf den Schuh passen. Darum ist es absolut empfehlenswert, die Schuhe beim Kauf von Steigeisen mit in das Geschäft zu bringen, um das richtige Modell auszuwählen.
Passen die Steigeisen nicht auf den Schuh, oder sind sie vorher nicht richtig eingestellt worden, hast du nur wenig Halt in den Steigeisen.
Du musst darauf vertrauen können, dass deine Steigeisen bei jedem Tritt fest in das Eis graben können. Solltest du also merken, dass dein Schuh in den Steigeisen Spielraum hat oder gar verrutscht, musst du diese unbedingt besser an den Schuh anpassen.
Ratgeber: Fragen, mit denen du dich beschäftigen solltest, bevor du Steigeisen kaufst
Was sind Steigeisen?
Damit kannst du über Schneeflächen laufen, ohne Angst zu haben abzustürzen. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen, je nach Einsatzgebiet und Steigung der Eisfläche.
Wann brauche ich Steigeisen?
Generell brauchst du Steigeisen also für folgende Szenarien:
- Wanderungen, bei denen du Schneefelder überqueren musst
- Gletschertouren
- Klettertouren in Mischgelände
- Winterwanderungen
Sie sind bei Klettertouren ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung. Auch bei Wanderungen, auf denen du nur ab und zu Eisfelder oder Gletscherzungen überqueren musst, solltest du Steigeisen dabei haben.
Für solche kurzen Abschnitte, die nicht zu steil sind, geben oft Grödel oder Leichtsteigeisen genug Halt und sind gleichzeitig sehr leicht und damit gut im Rucksack zu transportieren.
Welche Arten von Steigeisen gibt es?
Wo kann ich Steigeisen kaufen?
- Globetrotter
- bergfreunde.de
- bergzeit.de
- amazon.de
Es ist allerdings essenziell für einen sicheren Einsatz von Steigeisen, dass diese auf deinen Bergschuh passen und vor der ersten Tour genau angepasst sind. Dafür lohnt es sich, Steigeisen im stationären Handel zu kaufen.
So kannst du deine Wanderschuhe mitbringen und so das passende Eisen für deinen Schuh finden. Besonders, wenn du selbst unerfahren mit der Anpassung von Steigeisen bist, kannst du dich in einem Fachgeschäft beraten lassen.
Was kosten Steigeisen?
Typ | Preis |
---|---|
Grödel | 30 – 50 € |
Leichtsteigeisen | 100 -200 € |
Allroundsteigeisen | 100 – 200 € |
Sobald du dir jedoch richtige Steigeisen anschaffen willst, egal ob Leichtsteigeisen oder Allroundsteigeisen, solltest du mit einer Preisspanne von 100 bis 200€ rechnen.
Wie transportiere ich meine Steigeisen?
Zum Transport von Steigeisen solltest du dir unbedingt spezielle Transportbeutel anschaffen. So verhinderst du, dass die Steigeisen den Rucksack beschädigen.
Sie verhindern, dass die Steigeisen etwas im Rucksack beschädigen und das der Dreck, der sich oft an Steigeisen befindet, sich überall im Rucksack verteilt. Diese Beutel sind jedoch meist nicht wasserdicht.
Welche Schuhe eignen sich für Steigeisen?
Dadurch sitzt das Steigeisen besonders fest am Schuh und lässt sich sehr schnell und einfach an- und ablegen. Für schwierigere Touren ist es stark zu empfehlen voll steigeisenfeste Schuhe zu verwenden.
Das bedeutet, dass sie für Kombibindungen, die vorne ein Körbchen und hinten einen Kipphebel haben, oder sogenannte Riemenbindungen geeignet sind. Ob die Schuhe für Kombibinungen geeignet sind, hängt davon ab, ob sie eine entsprechende Kerbe haben, wo der Kipphebel Halt findet.
Dies lässt du am besten im Fachgeschäft kontrollieren. Mit Kombi- und Riemenbindungen bist du nicht ganz so stabil unterwegs, wie mit reinen Kipphebelbindungen, kannst aber trotzdem vielerlei Touren damit gehen.
Generell sollten deine Schuhe mindestens bedingt steigeisenfest sein, sobald du mehr als ein kleines Schneefeld überquerst. So ist durch eine steife Sohle und andere Merkmale des Schuhs gesichert, dass du einen stabilen Halt hast.
Muss ich Steigeisen schleifen lassen?
Das führt dazu, dass du keinen sicheren Halt mehr findest. Aus diesem Grund müssen Steigeisen hin und wieder geschliffen werden.
Sobald die Zacken stumpf werden, müssen sie geschliffen werden. Ansonsten geben sie dir nicht genug halt auf Eis und Schnee.
Wie oft du das machen musst, hängt vom Material und von der Art der Nutzung ab. Bist du viel auf steinigem Gelände unterwegs, werden die Zacken in der Regel schnell stumpf.
Welche Alternativen gibt es zu Steigeisen?
Diese werden meist an einer Kette mit einem Gummi oder einer anderen Bindung seitlich oder oben am Schuh befestigt. Besonders für das queren kurzer Schneestücke bieten sich diese Spikes an Ketten an, da sie in der Regel leichter sind, als Steigeisen.
Für Hochtouren in anspruchsvollem Gelände sind Steigeisen jedoch alternativlos die beste Lösung. Ketten und Spikes bohren sich nicht sehr tief in den Untergrund und können leichter verrutschen.
Deshalb sind diese Alternativen hauptsächlich für präparierte Winterwanderwege oder Schneefelder mit nur leichtem Gefälle gedacht.
Bildquelle: Moravcik / 123rf