
Unsere Vorgehensweise
Der Kauf von Skischuhen kann eine unübersichtliche Aufgabe sein, vor allem, wenn du dich noch nie damit beschäftigt hast. Aber keine Sorge, mit der richtigen Anleitung und Beratung kannst du das perfekte Paar Skischuhe finden, das deine Füße warm, bequem und sicher auf der Piste hält.
In diesem Artikel erklären wir dir, wie du die richtigen Skischuhe für deine Bedürfnisse findest, angefangen bei den verschiedenen Schuhtypen bis hin zur richtigen Passform. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du deine Skischuhe pflegst, damit du viele Jahre lang Spaß an deinen Skitouren hast.
Das Wichtigste in Kürze
- Um deinen perfekten Skischuh zu finden ist es wichtig festzulegen, wo du im Winter die meiste Zeit mit ihm verbingst. Jeder Skischuhtyp bietet dir unterschiedliche Aspekte, die dir das Skifahren erleichtern und dein Vergnügen steigern sollen.
- Weißt du welchen Skischuhtyp du brauchst, geht es an die Wahl der richtigen Größe. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass deine Füße über den Tag hinweg etwas größer werden können. Um das perfekte Mittelmaß zu finden, sollten Schuhe möglichst morgens anprobiert werden.
- Sollten dir bei der alljährlichen Überprüfung deiner Ausrüstung Mängel auffallen, empfiehlt sich die Investition in einen neuen Skischuh. In der Regel empfiehlt es sich Skischuhe nach sechs, sieben Jahren auszutauschen.
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Was ist bei einem Skischuh wichtig?
Dennoch ist dieses Ammenmärchen weit verbreitet, Experten gehen davon aus, dass etwa 90 % der Skifahrer zu große Schuhe tragen. Gibt es also irgendwie die Möglichkeit, deine Schuhe zu testen, solltest du diese Chance unbedingt wahrnehmen.
Natürlich sollte deine restliche Skiausrüstung auch auf dem neuesten Stand sein und gut sitzen. Skihelm, Skibrille, Skihose und Skihandschuhe dürfen bei einem Wintersportausflug nicht fehlen.
Was muss man beim Kauf von Skischuhen beachten?
Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass Füße über den Tag hinweg um bis zu eine halbe Nummer größer werden. Um das perfekte Mittelmaß zu finden, sollten Schuhe möglichst morgens oder mittags anprobiert werden.
Am besten probierst du deine Skistiefel mit jenen Socken, die du auch im Skialltag nutzt. Allerdings sollte auch nicht mit den dicksten Expeditionssocken getestet werden – tendenziell empfehlen sich eher dünne Socken, da sich die Schuhe ebenfalls etwas weiten.
Steckt man einmal in den Schuhen, sollten die Schnallen nach und nach von unten nach oben geschlossen werden. Hier ist es wichtig, dass keine Druckstellen entstehen, der Fuß aber dennoch maximalen Halt hat.
Speziell die Ferse und der Mittelfuß müssen absolut fest sitzen. Rutscht die Ferse nach oben, oder ist der Halt an den Seiten nicht fest, spricht das eindeutig gegen den Schuh.
Am besten kann die richtige Passform getestet werden, wenn man etwas in die Knie geht und sich in alle Richtungen mehrmals neigt. Außerdem ist es sinnvoll, mit dem Favoriten bis zu 20 Minuten durch das Geschäft zu spazieren.
Also besser viel Zeit für den Kauf einplanen! Man sollte im Hinterkopf behalten, dass man sich an unpassende Ski langsam gewöhnt – schmerzende Füße wegen unpassender Schuhe hingegen kann man nicht so einfach ausblenden.
Die Skiproduktion verbraucht enorm viel Energie.Trotzdem versuchen die meisten Brands, den ökologischen Fussabdruck so gering wie möglich zu halten.
Beispielsweise investierte Atomic in Altenmarkt dafür rund 1,3 Millionen Euro und realisierte zusätzlich ein ganzheitliches Konzept zur Wärmerückgewinnung aus Raumluft und Prozesswärme. Außerdem gibt es ein Recyclingverfahren, bei dem Industriemüll zu Düngemittel verarbeitet wird.
Wo sollte man seine Skischuhe kaufen?
Natürlich ist es möglich sich vorab im Internet zu informieren oder nach einer Beratung im Fachgeschäft im Internet nach dem besten Preis zu suchen. Die Hauptauswahl sollte aber nach Möglichkeit im Geschäft geschehen, auch weil es dort möglich ist den Schuh einige Minuten Probe zu tragen und ein wenig auszutesten.
Die bekannten Sportgeschäfte bieten meist schon ab Herbst die neuesten Modelle zum Verkauf an. Je nachdem welches Geschäft sich in deiner Nähe befindet, empfehlen wir dir, nach Möglichkeit eines mit einem möglichst großen Sortiment zu wählen.
Zum Beispiel:
- Intersport
- Hervis
- Sport 2000
- SportScheck
- uvm.
Die allerbeste Möglichkeit bieten Fachgeschäfte direkt in einem Skigebiet. Dort ist es oft möglich den Schuh gleich auf der Piste auszuprobieren und je nach Bedarf noch einmal umzusteigen.
Da diese meist kleine regionale Geschäfte sind, oder einfach kleine Ableger der großen Geschäfte, können wir dir hier keine speziellen Shops empfehlen.
Was kosten Skischuhe?
Preislich günstige aber qualitativ passende Skistiefel beginnen bei ca. 100 Euro und bewegen sich bis ungefähr 150 Euro. Um diesen Preis kann man keinen High-Tech-Boot erwarten, aber für den Gelegenheitsskifahrer ist das allemal ausreichend.
Solltest du öfter auf der Piste sein, empfiehlt es sich, ein bisschen mehr auszugeben. Aber keine Sorge, auch Carvingskischuhe bekommst du schon relativ günstig ab einem Preis von knapp unter 200 Euro.
In dieses Preissegment fallen auch die erwähnten Damenskischuhe mit ein wenig mehr Komfort als ein typischer Carvingschuh. Viel mehr als ca. 300 Euro kosten diese beiden Varianten im Normalfall nicht.
Ab der Raceklasse wird es natürlich etwas teurer, die Schuhe sind aber meist jeden Euro wert. Gute Rennskischuhe bewegen sich zwischen 450 und 550 Euro.
Sprich einen solchen solltest du dir nur zulegen, wenn du ihn auch wirklich brauchst. Preislich niedriger sind hingegen die (stylischeren) Freeride- oder Freestyleboots angesiedelt. Ein guter und vor allem „nicer“ Skischuh kostet dich um die 300 bis 350 Euro.
Solltest du die Piste nicht nur bergab befahren, sondern besteigst auch gerne den einen oder andern Berg, dann brauchst du einen Tourenskischuh. Hier gibt es Modelle in fast allen Preisklassen, von um die 300 Euro bis zu fast 600 Euro.
Skischuhtyp | Preis |
---|---|
Komfortskischuh | ab 100 € |
Carvingskischuh | ab ca. 200 € |
Damenskischuh | bis 300 € |
Rennskischuh | ab 450 € |
Freeride- und Freestyleskischuh | bis ca. 350 € |
Tourenskischuh | 300 € bis 600 € |
Die Preisangaben beziehen sich in diesem Fall auf Herstellerpreise, für neue Modelle noch vor Saisonbeginn. Solltest du einen günstigen Zeitpunkt erwischen, kannst du dir einiges an Geld ersparen.
Gegen Ende der Saison ist die Auswahl meist nicht mehr die Größte, aber man kann bis zu 50 % sparen. Eine Überlegung wert, nicht wahr?
Wie groß sollte mein Skischuh sein und wie spüre ich das?
In fahrtypischer Haltung sollten deine Zehen nicht am vorderen Ende des Schuhs anstoßen und du solltest dich bewegen können. Richtest du dich auf und richtest so deine Ferse leicht nach vorne, sollten deine Zehen den Schuh leicht berühren. Tun sie das im Stehen nicht, ist das ein Zeichen dafür, dass er zu groß ist.
Ein passender Skistiefel lässt sich leicht schließen. Es sollte keine übermäßige Kraft nötig sein, um einen stabilen Halt zu bekommen – auch das wäre ein Indiz für zu große Skischuhe.
Ein permanentes „Druck-Gefühl“ ist allerdings auch nicht wünschenswert. Doch nicht nur die Größe spielt eine Rolle, auch der Härtegrad sollte berücksichtigt werden.
Damit dir deine Skischuhe noch besser passen und dir somit noch höheren Tragekomfort und perfekten Halt bieten, können diese individuell angepasst werden. Das sollte jedoch nur von einem Profi beziehungsweise in einem Fachgeschäft durchgeführt werden.
Dort kann man seinen Schuh auch an verschiedene „Problemzonen“ anpassen. Hast du also eine Fehlstellung, breite Waden, schmale Füße oder Überbeine, empfiehlt sich der Gang zum Experten, um deinen Schuh so angenehm wie möglich zu machen.
Wie lagert man Skischuhe am besten?
Hierzu löst du den Innenschuh heraus und lässt ihn an einem warmen Ort von Luft trocknen. Leider bereitet das Einfügen des Innenschuhs meist ziemliche Probleme. Glücklicherweise bieten spezielle Skischuheizungen eine echte Alternative.
Man sollte die Schuhe vor dem Einlagern trocknen, sonst könnten sie nicht allzu viele Saisonen überleben. Erst, wenn sie richtig getrocknet sind, können sie in den wohlverdienten Sommerurlaub.
Am besten geeignet ist dafür ein wohl temperierter Ort. Ist es irgendwo zu kalt, ist auch die Feuchtigkeit nicht weit, und Feuchtigkeit ist unser Feind. Für die Lagerung empfiehlt es sich, die Schnallen eng zu schließen, um zu verhindern, dass sich der Schuh verzieht.
Falten im Innenfutter sollten zudem vermieden werden, um sicherzustellen, dass die Schuhe auch im Winter noch passen.
Vor Beginn der nächsten Saison ist es ratsam, die komplette Ausrüstung, also auch die Schuhe zuerst sorgfältig zu überprüfen. Nach erfolgreicher Prüfung steht einer neuen Saison nichts im Weg.
Werden Skischuhe alt bzw. wann sollte mein Schuh in den Ruhestand geschickt werden?
Sollten dir beispielsweise bei der alljährlichen Überprüfung deiner Ausrüstung Mängel auffallen, empfiehlt sich die Investition in einen neuen Skistiefel – deinen Knochen zuliebe.
In der Regel sollten Skischuhe nach sechs, sieben Jahren oder 100 bis allerhöchstens 150 Skitagen ausgetauscht werden – je nachdem, was zuerst kommt.
Die Sohle erfüllt eine der wichtigsten Aufgaben des Skischuhs: ihr Zustand ist entscheidend für die Funktion der Bindung. Wenn die Sohle unter dem Skischuh abgenutzt ist, kann eine optimale Kraftübertragung zwischen Schuh und Bindung nicht mehr stattfinden.
Nicht zuletzt deshalb sollten Skifahrer das alte Modell spätestens nach acht Jahren durch ein Neues ersetzen. Über die Jahre werden auch die Weichmacher im Kunststoff hart, der Skistiefel wird spröde und kann im Extremfall brechen.
Zusätzlich entwickelt sich das neue Material mittlerweile fast jährlich weiter. Willst du also immer up to date sein, empfiehlt sich der Gang zum Experten alle 3 – 4 Jahre. Bist du nur ein Gelegenheitsskifahrer, reicht es natürlich, wenn du erst nach 6 – 7 Jahren einen neuen Boot in Betracht ziehst.
Entscheidung: Welche Arten von Skischuhen gibt es und welche ist die richtige für dich?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Skischuharten, die man unterscheiden muss:
- Komfortskischuhe
- Carvingskischuhe
- Damenskischuhe
- Rennskischuhe
- Freeride- oder Freestyleskischuhe
- Tourenskischuhe
Jeder dieser Skiboots bietet unterschiedliche Aspekte, die dir das Skifahren erleichtern und dein Vergnügen steigern sollen.
Um deinen perfekten Skischuh zu finden ist es wichtig festzulegen, wo du im Winter die meiste Zeit mit ihm verbringst. Je nachdem auf was du bei einem gelungenen Skitag Wert legst, solltest du auch deinen Skistiefel wählen. Wir wollen dir im Folgenden helfen, diese Entscheidung so leicht wie möglich zu machen.
Damit das gelingt, wollen wir dir erst alle oben genannten Arten vorstellen und dir jeweils einen Überblick über ihre Vor- und Nachteile verschaffen.
Wann sollte ich einen Komfortskischuh wählen und was sind seine Vorteile?
Ein großer Teil der Skifahrer ist in der Komfort-Klasse unterwegs. Solltest du Genussfahrer sein und Tempo bei dir nicht an erster Stelle stehen, dann ist ein Komfortskischuh genau das richtige für dich.
Der Komfortskischuh ist bietet viel Bewegungsfreiheit – das wichtigste ist also eindeutig das Wohlbefinden. Nach dem letzten Schwung sollten die Füße nicht schmerzen und bereit für den Abend sein.
Sie sind hauptsächlich weich und warm, die Kraftübertragung auf den Ski rückt bei diesen Skistiefeln allerdings in den Hintergrund. Rennfahrer wird man mit diesen Modellen zwar keiner mehr, aber die ein oder andere zügige Fahrt sollte allemal drin sein.
So bietet er sich vor allem Anfängern an, die zwar Skifahren wollen aber noch nicht Unmengen an Geld zum Fenster rauswerfen wollen. Aber natürlich können auch fortgeschrittene Fahrer auf diese Kategorie setzen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Wann ist ein Carvingskischuh das richtige für mich?
Du cruist meistens sportlich über die Pisten und das auch mal viele Stunden pro Tag? Dabei sollte dich ein Schuh mit perfektem Halt unterstützen, der aber auch auf Dauer Komfort bieten kann.
Carving-Ski-Boots sind ein perfekter Kompromiss aus Komfort und Performance. Der Innenschuh ist bequem, die Schale jedoch etwas härter als beim Komfort-Modell. Der Flex ( = Steifigkeit des Schuhs) ist tendenziell etwas höher. Die steifere Schale gibt Fahrbefehle sensibel und schnell an den Ski weiter. Dadurch ist auch eine sportlichere Fahrweise ohne Probleme möglich.
Damenskischuh – Wieso man nicht einfach einen Herrenschuh verwenden sollte?
Damenfüße sind anders – Damenboots sind das genauso. Diese Schuhe sind der Anatomie von Frauenfüßen besser angepasst.
Eine etwas schmalere Leistenform wird oft mit weicherem Flex kombiniert, auch sind sie an den Fersen etwas enger um den Halt zu verbessern. Der Schaft ist wegen des niedrigeren Wadenansatzes kürzer, um Druckstellen zu vermeiden.
Zusätzlich sind Damenschuhe oft besonders gut gepolstert und isoliert, um den Damen keine schmerzenden und kalten Füße zu bescheren. Mittlerweile gibt es fast jedes Herrenmodell zusätzlich in einer Damenausführung.
Wann sollte ich mir einen Rennskischuh zulegen?
Perfekte Carving-Action, höchster Speed auf der Piste und vielleicht sogar ein paar Rennschwünge sind für dich Alltag? Dann brauchst du einen knapp geschnittenen, harten Raceschuh.
Um die Kraftübertragung bestmöglich zu gewährleisten, muss der Raceboot perfekt sitzen. Der enge Schnitt bedeutet zwar oft Abstriche in Sachen Komfort, dafür ist das Handling grandios. Er kann die kleinsten Änderungen in der Haltung direkt auf den Ski übertragen und den Fahrstil somit noch zusätzlich verbessern.
Der entsprechende Ski schwingt dank einem passenden Rennschuh wie von selbst. Nicht gerade Komfort pur, aber nur ein Racer überträgt deine Befehle an den Ski unverzögert und zu 100 %.
Warum sollte man einen Freeride- oder Freestyleskischuh verwenden?
Normale Pisten sind dir einfach zu langweilig und man findet dich eher im Gelände oder am Kicker, dann sind natürlich diese zwei Arten ein Muss.
Bei diesen Schuhen ist der Flex relativ gering. Die Beweglichkeit und eine gedämpfte Schale stehen hier wieder im Vordergrund.
Freestyleschuhe sind meist heftigen Dreh- und Sprungbewegungen ausgesetzt. Daher müssen sie diese gut verkraften und dich so wenig wie möglich einschränken. Dies wird mit unter durch einen noch niedrigeren Flex-Wert als bei Freeride-Ski-Boots erreicht. Zusätzlich steht bei einem Freestyle-Boot das Design im Vordergrund.
Freerideschuhe sind im Gelände belastbar und für die unterschiedlichsten Schneebedingungen geschaffen. Sie bleiben aber auch bis zu einem gewissen Grad sportlich, um schnelle, anspruchsvolle Abfahrten zu gewährleisten. Die innere Polsterung soll harte Stöße und Schläge etwas abfangen und deine Knochen möglichst schonen.
Was ist das besondere an einem Tourenskischuh und wann sollte ich mir einen solchen zulegen?
Du bist nicht einer der Skifahrer die gerne 50 Euro und mehr für eine Tageskarte ausgeben und steigst deswegen eher auf Muskelkraft für den Aufstieg um? Dann brauchst du einen guten Tourenskischuh.
Der Aufstiegskomfort spielt hier eine ausschlaggebende Rolle. Ziel ist es die Schrittlänge so wenig wie möglich einzuschränken um Kraft einzusparen. Tourenskischuhe sind leichter und ermöglichen ein einfacheres Gehen.
Ihre Sohlen sind meist mit Gummi überzogen, um auf eisigen und steilen Hängen Halt zu bieten. Dennoch darf auch bei der Abfahrtsperformance nicht gespart werden – die Schuhe müssen optimalen Halt geben, damit der Fahrer in jeder Schneeart sicher abfahren kann.
Tourenschuhe sind ein Kompromiss – und somit nur selten eine Alternative für normale Lift-Benutzer.
Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren kannst du Skischuhe vergleichen und bewerten
Im Folgenden möchten wir dir zeigen, anhand welcher Kriterien du Skischuhe vergleichen kannst. Dadurch sollte es für dich leichter sein dich zu entscheiden und deinen Skistiefel auszuwählen.
Grundsätzlich handelt es sich dabei um:
- Die Leistungsstufe
- Damen-, oder Herrenschuh
- Das Gewicht
- Den Flex-Index
- Die Schnallenanzahl
- Und zusätzliche Vorteile
In den nächsten Absätzen, erfährst du was es mit den einzelnen Merkmalen auf sich hat und wie du sie in deine Entscheidung miteinbeziehen solltest.
Leistungsstufe
Auf der Piste sind viele verschiedene Leute unterwegs, vom Anfänger bis zum (Fast)Profi ist alles dabei. Für Pisten gibt es deswegen die Unterscheidung zwischen blauen (leicht), roten (mittel) und schwarzen (schwer) Pisten.
Um deinen Skitag so angenehm wie möglich zu gestalten, ist es daher wichtig, dass du dich in deiner persönlichen Leistungsstufe bewegst.
Hilfreich ist dafür natürlich auch, dass du den Skischuh auswählst, der zu deinem Können passt. Anfängerboots sind meist auch die billigsten Modelle, technische Meilensteine darfst du dir von ihnen aber nicht erwarten.
Solltest du noch nicht allzu viele Tage auf der Piste verbracht haben, ist ein Anfängermodell vielleicht genau das richtige für dich. Solche Boots zeichnen sich meist durch einen niedrigen Flex-Wert aus und lassen dir genügend Bewegungsfreiheit. Zusätzlich sind Anfängerschuhe oft sehr komfortabel, um es dir so angenehm wie möglich zu machen.
Hast du schon einige Pistenkilometer in den Knochen, dann empfiehlt es sich zumindest auf ein Modell für Fortgeschrittene umzusteigen. Auch Anfänger sollten mit diesem Modell zurechtkommen, aber ein fortgeschrittener Skifahrer kann sein Potenzial natürlich besser ausnutzen.
Diese Modelle sind sozusagen ein Zwischenschritt, sie sind zwar keine Profimodelle, die jede Bewegung sofort auf den Ski übertragen, aber mit ihnen lässt sich genauso gut über die Piste heizen.
Einen Profischuh solltest du dir nur dann zulegen, wenn du ihn wirklich brauchst. Sie sind zwar technisch perfekt zum carven und racen geeignet, aber sie haben natürlich ihren Preis.
Ein Profimodell kann dich schnell 500 € aufwärts kosten. Auch weisen Profimodell meist nicht mehr allzuviel Komfort auf, da sie voll und ganz auf Performance setzen. Du solltest dir also gut überlegen, welches Modell du dir anschaffen möchtest.
Damen oder Herrenschuh?
Wie bereits bei den verschiedenen Skischuhtypen erwähnt, empfiehlt es sich besonders für Damen einen speziellen Damenskischuh zu wählen. Damenskischuhe passen sich besser an Damenfüße an und sind darauf ausgelegt, ihnen keine schmerzenden oder kalten Fße zu bescheren.
Natürlich können Damen auch mit einem Herrenskischuh über die Pisten fegen, jedoch ist es dann um so wichtiger, den Schuh im Geschäft Probe zu tragen.
Grundsätzlich ist der Herrenschnitt anders, als der für Damen.
Eine schmale Leistenform wird bei einem Damenschuh oft mit weichem Flex kombiniert, zusätzlich sind Damenmodelle an den Fersen etwas enger, um den Halt zu verbessern.
Der Schaft ist wegen des niedrigeren Wadenansatzes kürzer, um Druckstellen zu vermeiden. Damenmodelle findest du in jeder Preisklasse und Leistungsstufe, so können sich auch Frauen bestmöglicher Performance sicher sein.
Gewicht
Das Gewicht eines Skischuhes ist ebenso wichtig für einen gelungenen Skitag, wie alle anderen Kriterien auch. Immerhin trägst du sie einige Stunden mit dir herum. Je mehr Gewicht ein Schuh hat, desto anstrengender wird es mit ihm einen ganzen Tag zu verbringen.
Carvt man nur auf der Piste und ist nur wenige Meter zu Fuß unterwegs, verkraftet man auch einen etwas schwereren Schuh. Bist du aber doch lange zu Fuß unterwegs, empfiehlt sich ein leichteres Modell. Vor allem Tourengeher sollten aufpassen einen Schuh zu wählen, der nicht allzu viel Gewicht auf die Waage bringt.
Heutzutage sind die meisten Modelle gewichtsoptimiert und überschreiten so gut wie nie die 4 Kilo pro Schuh.
Es ist also ein Kriterium das wichtig sein kann, aber im Normalfall nur für Profis bzw. Tourengeher relevant ist.
Flex-Index
Wie bei deinen Skiern selbst, wird die Steifigkeit des Skischuhs mit dem Flexwert angegeben. Dieser beschreibt wie schwer es dir fallen wird, den Skischuh nach vorne zu biegen. Oder besser gesagt, wie viel Widerstand dir dein Skistiefel entgegensetzt. Je höher diese Zahl, desto mehr Kraft wirst du brauchen, um ihn zu biegen.
Leider verwenden die Hersteller keinen einheitlichen Flex Index. So kann es vorkommen, dass ein Hersteller die Flexzahl von 50 bis 130 angibt, während ein anderer den Flex mit 1 bis 10 kennzeichnet.
Vor allem bei Freestyle-, Freeride- und Tourenskischuhen kann es vorkommen, dass du mit Werten zwischen 1 und 10 konfrontiert bist.
Die Zahl sagt etwas über die Steifigkeit deines Schuhs aus. Je höher sie nämlich ist, desto unbeweglicher ist der Schaft des Skistiefels. Du hast somit zwar mehr Halt im Schuh, bist aber in deiner Bewegungsfreiheit und Beweglichkeit eingeschränkt.
Der Flex sollte aber auch genügend Widerstand bieten, um eine reibungslose Kraftübertragung zu ermöglichen und den Ski optimal steuern zu können. Auch eine Einschränkung im Sprunggelenk sollte verhindert werden.
Eine fachmännische Beratung bietet dir in diesem Fall bis zu einem gewissen Grad Sicherheit, den richtigen Wert zu wählen.
Bei der Wahl des zu dir passenden Flexwertes sind wichtig:
- dein Fahrkönnen,
- dein Fahrverhalten, deine Fahrgeschwindigkeit
- deine Größe sowie dein Körpergewicht
Tabelle für die Wahl deines Flexwertes
Flexwert | bis 80 (bzw. 4) | 85-100 (bzw. 6) | 105-125 (bzw. 8) | 130+ (bzw. 10) |
---|---|---|---|---|
Können | Anfänger bis Fortgeschrittene | Anfänger bis Fortgeschrittene | Fortgeschrittene bis Profis | Fortgeschrittene bis Profis |
Härtegefühl | weich | mittel | steif | sehr steif |
Geschwindigkeit | gemütlich | mittel | hoch | sehr hoch |
Größe | klein | mittel | groß | groß |
Gewicht | leicht | mittel | schwer | schwer |
Diese Tabelle zeigt dir, für welche Eigenschaften welcher Flex empfohlen wird. Körpergröße und Gewicht spielen auch eine erhebliche Rolle, denn je größer du bist, desto länger ist deine Hebelwirkung.
Mit längeren Hebeln und mehr Gewicht verbiegst du deine Skischuhe einfacher. Deswegen solltest du dabei zu einem steiferen Flex greifen. Bei Damen ist es zusätzlich ratsam den Flexwert minus 20 zu rechnen, um die ideale Steifigkeit für sie zu finden.
Schnallenanzahl
Mit den Schnallen wird dein Skischuh fest verschlossen. Zusammen mit dem Innenschuh sollte dann die Schale passgenau deinen Fuß umschließen.
Am geläufigsten sind vier Schnallen pro Schuh, manche Modelle kommen mit nur zwei bis drei aus. Durch die Verteilung der Schnallen auf der Außenschale lässt sich der Stiefel gezielt enger stellen und somit verschließen.
Wichtig hier ist die mögliche Verstellung des Schnallensystems, was zum einen durch Anpassen der Schnallenlänge geschieht. Umso feiner sich die Schnallen variieren lassen, desto präziser kannst du den Schuh verschließen und dir deine Komfortzone einrichten.
Achte in jedem Fall darauf, dass du komfortabel einsteigen kannst und der Zug sich gleichmäßig auf die Schale verteilt. Auch das Schnallenmaterial spielt eine wichtige Rolle, sind sie doch an den exponiertesten Stellen der Skischuhe befestigt.
Aus diesem Grund nutzen Hersteller meist stabiles Aluminium oder widerstandsfähigen Kunststoff, um die nötige Langlebigkeit zu garantieren.
Zusätzliche Vorteile
Natürlich versuchen Hersteller immer ihren Skischuh so bequem wie möglich für dich zu gestalten, dazu gehören auch andere Merkmale der einzelnen Schuhe. „Nur“ ein guter Preis, kleines Gewicht und gute Isolation reicht heute meist nicht mehr.
Das verbreitetste zusätzliche Merkmal ist, ob der Schuh über abnehmbare Zehen- oder Fersenpads verfügt. Diese haben den Vorteil, dass man so im Nachhinein die Passform leicht veränderen kann. Durch das Abnehmen kann man diese Pads auch waschen und vermeidet so stinkende Füße.
Vor allem Schuhe, die vielen Stößen ausgesetzt sind, setzen oft auf ein Schock-Dämpfer-System, um deine Knochen zu schonen. Solche Einsätze sind besonders wichtig für Schuhe die im Gelände eingesetzt werden, bspw. Freeride- und Tourenskischuhe, aber auch für Freestyleskischuhe sind sie von Vorteil.
Einige andere Vorteile beziehen sich ebenfalls auf das Innenleben des Schuhs, einige Boots setzen auf einen thermoformbaren Innenschuh. Dieser ermöglicht es dir relativ einfach selbst deinen Innenschuh an deinen Fuß anzupassen. Auch gibt es Innenschuhe, die besonders komfortabel ausgearbeitet sind, bspw. ohne spürbare Innennähte.
Für Damen gibt es ein ganz spezielles zusätzliches Merkmal, dass so gut wie kein Männerschuh aufweisen wird – Polar-Fleece. Dieses Material, oder auch andere ähnliche Materialien, isolieren noch besser und sorgen so für warme Füße, auch bei eisigsten Temperaturen.
Aber Achtung – im Frühling ist es generell schon warm, ein sehr warmer Skistiefel könnte dann zu ungewollten Schweißfüßen führen.
Trivia: Wissenswerte Fakten rund um das Thema Skischuhe
Seit wann werden Skischuhe verwendet und wie sahen sie früher aus?
Ursprünglich waren Skistiefel schwere, steife Bergschuhe aus Leder. Ob bei der Wanderung im Gebirge, beim Gang in die Kirche oder bei der Abfahrt im Winter – der Bergschuh war immer dabei.
https://www.youtube.com/watch?v=NkYUnEvYkTc?
Der Urgroßvater des heutigen Skischuhs war also nichts anderes als ein Schuh, der verschiedene Funktionen hatte. Auf dem Ski festgezurrt, begleitete er seinen Träger durch die weiße Landschaft. Zwischen den beiden Weltkriegen freundete sich der Bergschuh langsam mit dem Ski an.
Er legte sich Rillen an der hinteren Sohle zu, die zur Fixierung am Ski verwendet wurden. An der vorderen Sohle wurden metallene Zusätze angenagelt, um mehr Halt in der Bindung zu erreichen. Immer noch konnte man die Ferse frei anheben und war somit ohne Sicherheitsbindung am Ski fixiert.
1950 fuhr Toni Sailer mit vollkommener Fixierung in die neue Skischuh-Generation. Nun war der Skistiefel durch die Langriemenbindung – auch an der Ferse – fest mit dem Ski verbunden.
Die Lederschuhe wuchsen in die Höhe und wurden härter, um für mehr Stabilität im Fußgelenk-Bereich zu sorgen. Erst als die heute bekannte Sicherheitsbindung die alte Seilzugbindung ablöste, wurde der heute bekannte Skischuh entwickelt.
https://www.youtube.com/watch?v=LbfYfFgYaLo?
Nach einer Spezialisierungsphase in den 80er/90er Jahren nähern sich Skischuh und Bergstiefel wieder zunehmend an. Grund dafür sind vor allem die vielen neuen oder wiederaufgekommenen Wintersportarten, die einen relativ felxiblen Schuh benötigen.
Kann ich meine Skischuhe immer und überall tragen?
Sollten dir deine Boots so gefallen, dass du sie gar nicht mehr ausziehen willst, freut uns das natürlich. Das einzige Problem ist, du darfst das nicht überall. Wo – fragst du dich? Im Partyskiort Ischgl.
Ischgl ist ein kleiner Ort in Tirol, der in den vergangenen Jahren zu DEM Lifestyle-Skiort in Österreich, wenn nicht ganz Europa, geworden ist. Jahrelang lebten Skifahrer und Tourismusverband in Harmonie, doch seit der Wintersaison 16/17 ist alles anders.
Seit 6. November 2016 ist es dort nämlich von 20 bis 6 Uhr nicht erlaubt mit Skistiefeln auf der Straße unterwegs zu sein. Der Tourismusverband will mit diesem Verbot den Lärmpegel in den Griff bekommen.
Zusätzlich hat er sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit aller zu verbessern. Die Skiausrüstung sehen dort einige als Gefahrenquelle, vor allem die Skischuhe. Mit ihnen besteht in dem engen Ortskern erhöhte Rutschgefahr.
Aber auch Ski und Snowboards sind in das Visier der Gemeinde geraten. Man darf nämlich ab 20 Uhr auch keine Ski oder eben Snowboards frei durch den Ort tragen.
Was aber, wenn man in einer Gaststätte versackt und die 20-Uhr-Skischuh-Grenze überschritten ist? Für diesen Fall empfiehlt der Tourismusverband, ein Taxi zu rufen. Sollte man trotzdem auf der Straße erwischt werden, droht die Gemeinde mit einer Strafe von bis zu 2.000 Euro! Aber du kannst beruhigt sein, bis auf Ischgl darfst du deine Lieblinge in jedem Skigebiet tragen, wann immer du das willst.
Gibt es irgendwelche Alternativen zu einem herkömmlichen Skischuh?
Ja, zwischenzeitlich hat es die Entwicklung Richtung Softboots – wie man sie vom Snowboarden kennt – gegeben. Durchgesetzt hat sich dieses Konzept allerdings nicht. Jetzt ist es aber einem Hersteller gelungen, das Beste von beiden zu kombinieren.
Freemotion verkauft seit einigen Jahren den sogenannten #Feelgoodskiboot. Er ist eine Symbiose aus Softboot und dem „normalen“ Hartschalenschuh. Laut Freemotion ist er der einzige Schuh, der dein Sprunggelenk frei lässt, damit du aus dem Knie fahren kannst.
Zusätzlich ist er um einiges leichter, als ein normaler Skistiefel. Erreicht wird das beispielsweise durch das Einsparen von schweren Schnallen.
Dadurch, dass du soviel Gewicht nicht mehr mit dir herumschleppst, ersparst du dir sogar 40 % Kraft. So gehen sich einige Extra-Abfahrten aus und am Ende des Tages auch eine Tanzeinlage beim Après-Ski.
Käuflich erwerben kannst du einen solchen Skischuh im ausgewählten Sportfachhandel, unter anderem auch bei Northland oder direkt im Onlineshop von Freemotion. Angeboten wird er dort um 499 Euro.
Mondopoint – Was ist das denn?
Mondopoint oder auch MP ist ein genormtes Schuhgrößensystem, das sich auf die Fußlänge in Millimeter bezieht. Bei der Wahl deiner Skischuhgröße kommt es dir gerne zur Hilfe.
Um deine eigene Mondogröße herauszufinden, hältst du dich am besten an folgendes Schema:
- Stell deinen Fuß mit deinen normalen Skisocken auf ein Blatt Papier.
- Umfahre deinen Fuß mit einem senkrecht gehaltenen Stift.
- Miss jetzt die Länge zwischen Spitze und Ferse.
- Zum Schluss solltest du noch etwa fünf Millimeter hinzurechnen und/oder auf die nächste Mondogröße aufrunden.
Aber Achtung: Zwar handelt es sich bei Mondopoint um ein genormtes System – jedoch übertragen die Hersteller diese Zahlen individuell auf ihre eigenen Leisten. Dadurch ist auch nicht jede Größe gleich, obwohl sie den gleichen Mondopoint aufweist.
Mithilfe der folgenden Tabelle hast du eine grobe theoretische Grundlage zur Auswahl deine Bootgröße. Wir empfehlen dir allerdings, dass du deinen zukünftigen Skischuh persönlich und lange genug in einem Geschäft anprobierst, um bestmögliche Passform zu gewährleisten.
Umrechnungstabelle (von „normaler“ Schuhgröße auf Mondopoint)
Schuhgröße EU | Schuhgröße UK | Mondopoint |
---|---|---|
35,5 | 3 | 22,5 |
36 | 3,5 | 23 |
37 | 4 | 23,5 |
37,5 | 4,5 | 24 |
38 | 5 | 24,5 |
39 | 5,5 | 25 |
39,5 | 6 | 25,5 |
40 | 6,5 | |
41 | 7 | 26 |
41,5 | 7,5 | 26,5 |
42 | 8 | 27 |
42,5 | 8,5 | 27,5 |
43 | 9 | 28 |
44 | 9,5 | 28,5 |
44,5 | 10 | |
45 | 10,5 | 29 |
46 | 11 | 29,5 |
46,5 | 11,5 | 30 |
47 | 12 | 30,5 |
48 | 12,5 | 31 |
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.sportalpen.com/welcher-skischuh-passt.htm
[2] http://www.skiinfo.de/news/a/585829/kaufberatung-skischuhe–darauf-muss-man-beim-skischuhkauf-achten
[3] https://www.snowtrex.de/magazin/interviews-reportagen/die-geschichte-des-skisports/
[4] http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/ski_alpin/index.html
[5] http://www.ski-devil.de/wissenswertes/neue-skischuhe-gewohnung-der-fuse-an-neue-skischuhe/
Bildquelle: pixabay.com / Simon Steinberger